Tagesablauf
Familienleben

Unsere Nächte

Ich würde gerne mal ein Update bezüglich unserer Nächte mit einem Kleinkind und Baby geben – ganz ungeschönt, ehrlich und realitätsnah.
Denn oft hört man im Bekannten- und Freundeskreis immer „unsere Kleine/unser Kleiner schläft durch, seit sie/er 2 Monate alt ist“ oder es kommen Fragen wie „schläft der Kleine immer noch nicht durch?“.

Ich möchte mit diesen Mythen schluss machen. JA, es gibt diese Luxuskinder, welche den ganzen Tag und die ganze Nacht schlafen. Solche, die man eigentlich nie hört oder sieht. ABER es gibt auch ganz viele Mäuse, die eben nicht schon mit 2 Monaten durchschlafen und auch tagsüber sehr fordernd sind. Es gibt sie aber es wird kaum darüber geredet. Das liegt wahrscheinlich daran, dass man sich als Versager fühlt, wenn man ständig mit anderen Eltern konfrontiert ist, wo es eben anders läuft. Man vergleicht sich. Vergleicht seine Erziehungsstile und fühlt sich einfach schlecht. Und dann ist es doch besser nichts zu sagen oder? 😉 NEIN sage ich.

Unser Fuchs-Mädchen hat tatsächlich mit 7,5 Monaten angefangen wirklich durchzuschlafen. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon über einen Monat in ihrem eigenen Zimmer. Aktuell sieht es bei uns wohnlich bedingt leider so aus, dass unser Äffchen-Junge noch immer bei uns im Schlafzimmer schläft. Von Anfang an – wie unser Fuchs-Mädchen auch – im eigenen Bettchen aber eben mit im Raum. Der Kleine ist nun 8 Monate alt geworden und ein sehr unruhiger Schläfer. Er braucht es mucksmäuschen still um sich herum und nur das Zurückschlagen der Bettdecke, wenn mein Mann und ich abends in’s Bett gehen, weckt ihn auf. Man kann sich vorstellen, wie dann die Nächte erst aussehen. Der eine schnarcht, der andere hustet, es wird sich im Bett gedreht, man muss mal zur Toilette, die Tür geht auf… und jedes Mal ein Gewusel im Bettchen nebenan. Und selbst wenn es still ist, hört er uns wahrscheinlich noch atmen 😉 Da es bei unserem Hausbau noch etwas dauern wird und wir aber dringend etwas Abstand voneinander benötigen, haben wir uns jetzt eine Luftmatratze im Wohnzimmer aufgebaut. JA, richtig gelesen, Mama und Papa ziehen jetzt in’s Wohnzimmer um. Wir erhoffen uns so etwas mehr Schlaf. Denn tatsächlich schlafe insbesondere ich seit nunmehr fast 3 Jahren nicht eine Nacht durch. Das ist verdammt anstrengend und kräftezehrend. Und das sind nur die Nächte. Auch die Tage sind bei uns besonders im letzten Jahr sehr turbulent. Der Tagesschlaf von unserem Äffchen ist auch ausbaufähig.

Nun gehe ich also etwas weiter in’s Detail, was die Nächte betrifft. Unser Fuchs-Mädchen ist, seit sie in den Kindergarten geht, auch nachts etwas unruhiger. Sie muss viel verarbeiten, die Tage sind anstrengend und dann ist da noch ihr kleiner Bruder, der sich nachts mehrmals lautstark bemerkbar macht. So kommt es also 3-4 x in der Woche vor, dass sie nachts 1-2 x wach wird, nach Mama oder Papa ruft und wir sie kurz beruhigen müssen. Das funktioniert gut und nach nicht mal einer Minute kann man sich wieder schlafen legen. Unser Äffchen hingegen, sorgt dafür, dass ich nachts bis zu 10 x aufstehen darf. Und das eigentlich bis auf 2-3 Ausnahmen (in 8 Monaten!) täglich bzw. nächtlich. Er hat bislang nur 3 x durchgeschlafen. Und wir reden hier von 6-8 h Schlaf und nicht von 10-12 h. Er ist ständig am wuseln, dreht sich von links nach rechts und wieder zurück. Liegt meistens auf dem Bauch am anderen Ende des Bettes – nicht selten quer. Oder aber er zieht sich ständig an den Gitterstäben empor und schmeißt einen Schnuller nach dem anderen nach draußen. Er liebt dieses Spiel. Zu Beginn hatte er nur einen Schnuller mit im Bett. Mittlerweile sind es 3 – eigentlich 4 aber den vierten kann ich einfach nicht mehr finden. Der wird wohl erst wieder beim Umzug auftauchen. Es macht ihm einfach Spaß. Er denkt sich wahrscheinlich „hey guck mal, wenn ich den Schnuller da runter werfe, fällt er mit einem lustigen Geräusch auf den Boden und wenn ich ihn dort runterwerfe, in Mama’s Bett, dann ärgert sie sich wieder und ich bekomme die volle Aufmerksamkeit“ 😉 Ich bin unseren Sohnemann also nachts ständig vom Gitter am entfernen, oder ich suche Schnuller in meinem Gesicht oder auf dem Boden oder unter dem Bett. Ich wiege ihn, ich klopfe ihm auf den Bauch, ich mache „schschsch“, mit Licht an oder ohne, ja sogar die Staubsauger App läuft teilweise mehrere Stunden, sodass morgens mein Handy einfach aus geht, weil der Akku leer ist.

DAS sind unsere Nächte. Und ich halte durch, denn ich weiß, dass es vielen so geht und das es auch noch eine ganze Weile so gehen kann oder dass es sogar noch schlechter gehen kann. Wieviele Eltern laufen sich nachts die Füße platt mit dem Baby in der Trage oder wippen halb schlaftrunken auf dem Petziball rhythmisch vor und zurück? Es gibt sie. Ich weiß es. Und ich weiß auch, dass es Phasen sind. Phasen, die vorbei gehen. Es wird immer anders – nicht immer besser, aber anders. Und ich bin mir sicher, dass auch unser Äffchen-Junge mit 18 durchschläft 😉

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